Kennst du diese kleinen, ineinander verschachtelten russischen Puppen, die man Matroschkas nennt? In der DDR hatte fast jeder von uns diese kleinen Holzpüppchen zuhause und ich liebte es, sie ineinander zu setzen und wieder auseinander zu nehmen. Nur, um dann wieder alle aufeinander zu setzen und wie bei einem Puzzle alle Teile so aufeinander zu drehen, dass sie wieder genau auf ihrer vorgesehenen Ausgangsposition daher kamen. Jedes teil, Stück für Stück. In der richtigen Reihenfolge.
Das Prinzip der Matroschkas ist einfach: Jede von ihnen birgt eine kleinere Version in sich, bis am Ende eine winzig kleine Puppe übrig bleibt, die dann nicht mehr auseinander genommen werden kann. Sie müssen der Größe nach ineinander gesetzt werden, sodass sich am Ende ein Gesamtbild einer Figur ergibt, die doch aus so vielen versteckten Figuren besteht. Was lernen wir nun aber aus der Betrachtung dieser Matroschka? Das sich dieses Prinzip ihres Aufbaus perfekt auf das Thema Ordnung übertragen lässt – und zwar so, dass selbst der größte Chaos-Berg plötzlich überschaubar wird.
In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, wie du das Matroschka-Prinzip nutzen kannst, um große Ordnungsaufgaben in kleine, machbare Schritte
zu zerlegen. Schicht für Schicht. Damit fühlst du dich nicht mehr überfordert, sondern bekommst den Kopf frei und schaffst eine Struktur, die nachhaltig funktioniert und Schritt für Schritt immer leichter wird.
Warum fühlt sich Ordnung manchmal wie ein riesiger Berg an?
Ob es das Kinderzimmer, der Dachboden, der Kleiderschrank oder die oder die verstaubte „Muss-ich-irgendwann-mal-machen“-Ecke im Keller ist – viele von uns kennen dieses Gefühl: Du weißt, dass Du etwas tun solltest, aber allein der Gedanke daran löst Stress
und eine Abwehrhaltung aus. Der innere Schweinehund versucht sich mit seinen Fängen in der Sofakante zu verhaken und wir selbst sehen nur den riesigen Berg nicht aber, dass das gewünschte Ziel so nah liegt. Die Angst, Stunden oder sogar Tage mit Aufräumen verbringen zu müssen, sorgt dafür, dass wir gar nicht erst anfangen. So kommst du dem Ziel natürlich überhaput nicht näher.
Was ist also das Problem und was können wir tun? Ganz klar: Wir versuchen oft alles auf einmal anzugehen, ohne zu wissen, wo wir eigentlich anfangen sollen oder wie genau eigentlich unser
Ziel aussehen soll. Hier kommt nun das Matroschka-Prinzip ins Spiel, denn es kann uns dabei helfen, erst mal nicht an das Ziel zu denken, sondern nur erst einmal an die Etappe. Es geht nicht mehr darum "das Kinderzimmer" oder "die Küche" aufzuräumen. Vielmehr wird aus dem Kinderzimmer: Spielzeugschrank, Bettkasten, Kleiderkommode und aus der Küche: Kühlschrank, Arbeitsfläche und Vorratsbereich. Es geht darum, die Aufgabe zu verkleinern – und zwar so lange, bis sie nicht mehr angsteinflößend, sondern machbar
erscheint.
Definition ist alles
Vielleicht ist es die gesamte Küche, die dringend aufgeräumt werden muss. Ja nun gut. Das Ziel ist klar: Ordnung schaffen. Doch anstatt alles auf einmal anzugehen, nimm Dir die größte Puppe „ Küche“ vor, schau‘, was in ihr steckt und überlege, was Dich am meisten belastet. Vielleicht ist es die Küchenspüle, die dringend aufgeräumt werden muss. Anstatt jedoch gleich alles anzupacken, kannst du die Aufgabe in kleinere Abschnitte unterteilen. Die Püppchen könnten dann heißen „Arbeitsflächen daneben aufräumen“, „Küchenspüle leerräumen“ oder „Geschirrspüler befüllen“ – all das sind einzelne Mini-Projekte, die zusammengenommen dein großes Ziel ergeben.
Plötzlich wirkt die Aufgabe nicht mehr wie ein Berg, sondern wie eine Reihe von kleinen Hügeln, die in machbaren Schritten bewältigt werden können.
Fange mit der Dir leichtesten Aufgabe an und Du wirst schon nach wenigen Minuten erste Erfolge
sehen. Das Gefühl, eine Sache komplett erledigt zu haben, ist unglaublich motivierend. Natürlich funktioniert das System am besten, wenn Du auch andere grundlegende Ordnungsregeln beachtest. In meinem Artikel „Ordnung mit System: Wichtige Prinzipien für nachhaltigen Erfolg“ kannst Du mehr darüber lesen.
Der große Berg wird klein - das Chaos verschwindet
Indem Du die Aufgaben nach dem Matroschka-Prinzip angehst, verschwindet die Überforderung Schritt für Schritt. Du merkst schnell, wie du mit jeder kleinen Aufgabe ein Stück näher an dein großes Ziel herankommst. Aufräumetappen dauern dann nicht mehr so lange, Du wirst mit einer Leichtigkeit herangehen können, die Du so vorher nicht gespürt hast. Mit jedem Schritt verschwindet ein Stück Chaos und mit ihm auch das Gefühl der Überforderung. Du fühlst Dich freier und plötzlich ist der große Chaos-Berg gar nicht mehr so groß. Am Ende belohnst Du Dich mit einem aufgeräumten Bereich.
Gerade Frauen oder Alleinstehende mit Familie profitieren von diesem Prinzip, jonglieren sie doch mit zahllosen Aufgaben und sozialen Verpflichtungen. Haushalt, Job, Familie und viele haben sie dafür die Haupt-Verantwortung in all diesen Bereichen. Da ist es kein Wunder, dass die To-do-Liste manchmal erdrückend wirkt. Das Matroschka-Prinzip nimmt den Druck heraus. Es zeigt, dass nicht alles auf einmal erledigt werden muss. Kleine, regelmäßige Schritte führen genauso ans Ziel – und oft nachhaltiger als ein großer Aufräum-Event, der einen völlig erschöpft zurücklässt.
Wenn du also das nächste Mal vor einer unüberschaubaren Aufgabe stehst, denke an die Matroschkas. Zerlege beim nächsten Ordnungsprojekt den großen Bereich in kleine Aufgaben, starte mit dem Kleinsten und arbeite dich Schritt für Schritt und Schicht um Schicht vor. Du wirst überrascht sein, wie schnell du sichtbare Ergebnisse erzielst und wie viel Freude es machen kann Ordnung zu schaffen.
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Falls du weitere Unterstützung bei deinen Ordnungsprojekten möchtest, schau gerne auf meinem Blog vorbei oder hör dir meinen Podcast ‚ordentlich inspiriert‘ an. Dort findest du jede Menge Inspiration, Tipps und Tricks, wie du mehr Struktur in dein Zuhause und deinen Alltag bringen kannst. Oder buche ein kostenfreies Erstgespräch für dein Ordnungsprojekt – gemeinsam legen wir los und packen deinen Chaos-Berg an!